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Willkommen auf der Webseite des Komponisten Sven-Ingo Koch

  

  

„…Koch schiebt unterschiedliche Zustände eines eigentlich linearen Denkens übereinander… wie in einem modernen Roman mit vielen Handlungssträngen, die sich nur beiläufig kreuzen: multifokal, nicht untergeordnet einer Zentralperspektive… Und dann bilden sich doch Parallelen, die Stimmen schwingen sich aufeinander ein… kostbare Momente von Begegnungen… Aber das Lineare zu befreien – von Harmonik, von Kontrapunktik – so weit gar anfangs, daß die Instrumente einander ignorieren, das ist ein bedeutender und neuer Grund, Komponist zu sein, ebenso utopisch wie dystopisch… In Sven-Ingo Kochs Musik der disparaten Linien wird die Utopie des Zusammenfindens zum Drama des Hörens...“  (Matthias R. Entreß in seiner Radiosendung für DeutschlandRadio Kultur Von der Liebe zur Linie - Die Musik des Komponisten Sven-Ingo Koch)


„Zu den Höhepunkten des langen Festivals gehörte für mich das Konzert des Ensembles Ascolta aus Stuttgart. Sven-Ingo Koch hat ein Gespinst aus feinsten Melodielinien komponiert, in dem Akkordeon, E-Gitarre, Trompete und Pauke ihre Linien bis zum Zerreißen spannen...“  (Martina Seeber zu Von der Liebe zur Linie III, SWR2 Cluster, 5.2.2018)


„In völlig freier Handhabung von Mandevilles Vorgaben gestaltete Wagner, wieder in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Sven-Ingo Koch, ein herrliches akustisches Kaleidoskop über den christlich inspirierten Weltenbummel Mandevilles, wobei der überlieferte Reisebericht allenfalls als Anregung und freilassende Inspiration gedient haben dürfte. […]  Dieser Brückenschlag zwischen Kreuzritter-Befindlichkeit einerseits und moderner, Brecht-Eisler-eingefärbter Klang- und Liedkultur andererseits, das ist in diesem Brevier über Schelmen und Vaganten trefflich gelungen. […]  Wolf-Dietrich Sprenger knorzelt singend, klingend und rhapsodierend als Ritter Mandeville, wobei ihn Aljoscha Stadelmann als Schreiber liebevoll akkompagniert. Leonhard Koppelmann (Regie) führte bei dieser anspruchsvollen Radioarbeit mit Sinn fürs Groteske und Komische souverän zwischen Schlangenessern, Hexen, Einfüßlern, Jerusalem, Magnetfelsen und weiteren Kuriositäten hindurch. Den stets verlässlichen und roten Faden aber, den knüpfte nicht zuletzt Sven-Ingo Koch: Ohne modische Anpassung an kolorierende Hörspielmusik gelang ihm die Intervention an ein fulminantes Hörgeschehen aus dem fernen Mittelalter und akustische Signaturen und Zeichensetzung der Gegenwart. […] “ (Christian Hörburger zu Mandeville. Vaudeville, Hörspiel mit Jan Wagner, Medienkorrespondenz, 06.01.2021)

 

„…Wer nun aber glaubt, die Technikfreaks seien die letzten Fortschrittler und wer Noten schreibe, sei per se konservativ, wurde in Stuttgart eines Besseren belehrt: Die besten Notenschreiber stecken im grenzenlosen Terrain des klingenden Materials ihre individuellen Claims ab und erfinden qualifizierte neue Methoden der klanglichen Organisation, neue Ausdrucksmöglichkeiten und Sprachformen - lauter kleine Mosaiksteine zum Bild einer Musik von morgen […]

… Auf der ernsten Seite dann die musikalischen Tüftler und Poeten mit ihrer skrupulösen Arbeit am Klang: … Sven-Ingo Koch mit seinem Ensemblestück, dessen sorgfältig gesponnene Klangfäden sich aufmerksam verfolgen ließen…“  (Max Nyffeler zu Von der Liebe zur Linie III, FAZ, 8.2.2018)

 

„Unwahrscheinlich, wie weit ein fast frivol simpler Ausgangspunkt führen kann. Dieser Punkt ist die Linie: auf- und abwärtsführend, gezeichnet aus Ganztönen, Halbtönen, Vierteltönen, Achteltönen, auch brahmsschen Sexten, wie der Primarius des Vogler Quartetts in seiner Einführung zu Sven-Ingo Kochs Streichquartett Nr. 2 im Konzerthaus erläutert. Eine lockere Einführung, die hilfreiche Informationen liefert, aber mehr noch eine werbende Einladung zum offenen Hören ist. Denn klanglich erschließt sich das Stück unmittelbar – wenn man es seinen Ohren denn erlaubt: Mal flirrend durchsichtige, mal sehr warme Klänge entstehen aus den Linien, bald fragil, bald schwermütig, manchmal witzig, oft mystisch. Herzensmusik, nennt Tim Vogler das und verheißt Viertelton-Ohrwürmer.  Bezeichnenderweise hat der Komponist Sven-Ingo Koch (eine sympathisch nerdige Erscheinung, dessen T-Shirt durchs Oberhemd leuchtet) sein Streichquartett nicht Linearität XVII oder dergleichen tituliert, sondern Von der Liebe zur Linie. […]  Die treue Hörerschaft des Vogler Quartetts, nicht gerade das Stammpublikum von Donaueschingen, ist sehr bei der Sache; immerhin eine halbe Stunde dauert diese Uraufführung. Der nützlichste Resonanz-Indikator bei neuer Musik im „normalen“ Konzertbetrieb ist ja die Hustenlinie, und die verläuft hier (gemessen an dem, was man sonst so erlebt) dicht über der Stille. Zwischen zwei Sätzen raunt eine alte Dame einem alten Herrn zu: Die sind ja fantastisch. Meint sie die vier Streicher oder Kochs Linien? So oder so hat sie Recht.“ (Albrecht Selge zu Von der Liebe zur Linie, Konzertgänger, 12.3. 2017)


„Tatsächlich waren Voglers einleitende Worte zu Sven-Ingo Kochs 2. Streichquartett „Von der Liebe zur Linie“, ein Auftragswerk für das Kammerensemble, eine hilfreiche Hinführung. „Wie jede gute Musik spricht auch Kochs Musik für sich selbst“, sagte Vogler zwar noch. Und doch: Dank der Hörbeispiele mit den prägenden Viertel- und Achtelton-Intervallen ging man sensibilisiert auf Hörreise durch das vor einem Jahr uraufgeführte halbstündige Werk: durch das Liniengeflecht, durch das Klangfarbenspiel, durch Stimmungsräume.  Visuell und energetisch möchte man diese Musik beschreiben: schillernd, vibrierend, flackernd, pulsierend, elektrisierend, in steten mikrotonalen Auf-und Abwärtsbewegungen begriffen. Aus Linien werden Flächen, auf Flächen entstehen Muster, Muster lösen sich wieder in Linien auf – tatsächlich finden sich Passagen ungeahnter kontemplativer Schönheit, dann wieder dynamische Ausbrüche.“ (Magdi Aboul-Kheir zu Von der Liebe zur Linie, Südwestpresse, 20.4.2018)


 „ … (Jan) Wagners Sprachmacht funktioniert tatsächlich auch hervorragend im Hörspiel; wie klug rhythmisiert der Text ist, erkennt man an Sven-Ingo Kochs Kompositionen, die unter der Regie von Leonhard Koppelmann eine spannende Reibung mit der Geschichte erzeugen…“ (Stefan Fischer zu Gold. Revue, Hörspiel mit Jan Wagner, Süddeutsche Zeitung, 14.07.2017)

  

„... Mit `Gold. Revue‘ hat er (Jan Wagner) nun selbst ein Spiel für Stimmen geschrieben, das man durchaus ein Libretto nennen kann. Und das wurde kongenial vertont von Sven-Ingo Koch, hervorragend inszeniert von Leonard Koppelmann und grandios gesprochen von einem 12-köpfigen Schauspielerensemble. `Gold Revue‘ ist ein akustischer Genuss.“ (Christel Wester. WDR 3 Mosaik | 17.05.2018 )


"...Und.Weit.Flog. (Räume - Bewegungen), hier vom Radio-Sinfonieorchester des SWR kompetent aufgeführt, arbeitet virtuos mit Raumwirkungen und sich verschiebenden Klangfeldern und ist geradezu suggestiv orchestriert - ein gewaltiges, überbordendes Werk für Orchester."  (Frank Armbruster, Stuttgarter Zeitung, 1.2.2005)

  

„...musikalische Struktur, die vor allem durch ihre Verräumlichung, ein Wechselspiel von Nähe und Ferne überzeugt..."  (Gerhard Rohde, Neue Musik Zeitung: 2005 /03)

"...Das Auryn-Quartett spielte das ungemein expressive und facettenreiche Werk mit faszinierender Präzision..." (Guido Krawinkel, General-Anzeiger Bonn, 10.6.2010, anlässlich der Uraufführung von Sven-Ingo Kochs I. Streichquartett)

„... Unter der Fülle des Gebotenen ragte am Samstag die Aufführung der „Nostalgia“ für Oboe und Streichquartett von Sven-Ingo Koch besonders hervor. Nach der Uraufführung beim Leicester International Music Festival vor zwei Jahren erlebten die Konzertbesucher mit dem englischen Oboisten Nicholas Daniel und dem Vogler-Quartett die brillante Deutsche Erstaufführung. Als kleine Hörhilfe durch den  atonalen Klangraum gab der 40jährige Autor einige Einblicke in Struktur und Material seines hoch expressiven Werkes. Bei allen Viertonelementen auf und ab, über kanonischen Führungen und Umkehrungen schien er sich zu scheuen, über Gehalt und Anmutung zu sprechen. Der Hinweis auf die Hommage an den russischen Filmregisseur Andrei Tarkowski und seinen gleichnamigen, 1983 entstandenen Film „Nostalghia“ ermöglichte den wie gebannt lauschenden Zuhörern einen besseren Zugang in das komplexe Werk. Wie im Film, so wird auch in der Musik das bedrückende Motiv tropfenden Regens wirksam, das Thema eines vereinsamten Menschen, der suchend durch fremde Räume wandert. Da tönte eine unglaubliche Skala an Empfindungen, an nostalgischen Rückblenden und Reflektionen. Die Oboe markiert darin zwischen obertöniger Zweistimmigkeit und heftig aufbegehrenden Gesten den einsamen Menschen. Als am Ende unter Glockengeläut alle Klangvisionen in sich zusammenfielen, war die Assoziation zu Chopins seelischem Zusammenbruch im Kloster von Valdemosa nicht weit, auch dort  unter ständigem „Regentropfen“. Begeisterter Applaus belohnten Komponist und Ausführende für ein grandioses Werk zeitgenössischer Musik und seine packende  Wiedergabe....“  (Paul O. Krick, Saarbrücker Zeitung, Juli 2014)   

"...Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ dabei Sven-Ingo Kochs 'Tableau/Plateaux', ein knapp fünfminütiges Werk, das gegenläufige musikalische Schichten in ruhigen, schleichenden Duktus zusammenführt und trotz seiner Komplexität auf die Zurschaustellung kompositorischer Virtuosität verzichtet." (Stephan Schwarz, Süddeutsche Zeitung, 18.6.2007)

„ … Dazu gehören die Kontextualisierung von heterogenen Elementen, das Aushalten von Gegensätzen, die Projektion außermusikalischer Erfahrungen in die kompositorische Arbeit, ein Weltbezug, der sich mit den heutigen Lebensbedingungen auseinandersetzt, ein Komponieren, das nicht nach neuen Klängen sucht, sondern nach einer neuen Musik...“  (Hanno Ehrler, Ausschnitt einer Radioportraitsendung. Erstsendung im DeutschlandRadio Berlin Kultur am 8.3.05.)
 
„...Der Komponist versteht sich darauf, ungewöhnliche Klangfarben und -mixturen zu spannenden Abläufen zu verdichten..."  (Gisela Gronemeyer, Kölner Stadtanzeiger 22.2.2001)


"...grandioses Können..." (Reinhardt Brembeck, Süddeutsche Zeitung, 10.7.2007)


"...bildhafte, träumerische Raffinesse" (Münchener Merkur, 10.7.2007, anlässlich der Uraufführung von Doppelgänger für Klarinette und Orchester)


„...Überhaupt führt die Vermengung eines Hangs zur Rigorosität im Formbereich mit der gleichzeitigen Resonierung des unverwechselbaren Klangcharakters eines jeden Instrument zu einer sehr persönlich geprägten Art der musikalischen Organik. Am Stärksten hervorzuheben sei jedoch Sven-Ingo Kochs Fähigkeit, einen grossen semantischen Reichtum aus seinen Materialien zu gewinnen. Diese Musik 'spricht.'" (Brian Ferneyhough im Programmtext zur Aufführung von Buchtungen in der Berliner Akademie der Künste 22.3.2002)


"...in beiden Stücken ['M und J und nicht anders (die Utopie nicht vergessen)' und 'Il Ricordo della Ciacona'] war das Prinzip verwirklicht, den einzelnen Instrumenten heterogene Bausteine zuzuordnen, die für sich jeweils ein Eigenleben führen, die aber dann schließlich, die schrundig widersprüchliche Struktur lösend, zur Einheit zusammenfinden. Was stringent und überzeugend gelang..." (Reinhard Schulz, Süddeutsche Zeitung, 31.5./1.6.2008)

„...Dort (Kalifornien) habe er (Sven-Ingo Koch) 'ganz allmählich das Prinzip der dissonanten Montage entdeckt...' Er illustriert das, indem er von einem Erlebnis berichtet, das er auf dem Campus der Universität von San Diego hatte: unvermittelt habe sich ein Glockenspiel mit Zwölftonmusik, kaum hörbar, aus der Ferne, in ein akustisches Umfeld von Rockmusik gemischt: 'Das hat etwas in mir ausgelöst.'  Außer den 'endlosen Weiten der Wüste', die Sven-Ingo Koch in Musik transformiert hat, sei es das 'utopische Potenzial, das im Zusammenleben verschiedenster Kulturen dort deutlich werde', das ihn fasziniert habe. 'Es gibt viele Wahrheiten dort', sagt Sven-Ingo Koch...  Und die Offenheit, die er während der 'extrem produktiven Zeit in Kalifornien' erlebt habe, resultierte in der Absicht, in seiner Musik Disparates zusammen zu bringen.  Dabei gehe es ihm um eine 'Gleichzeitigkeit von etwas, was eigentlich nicht gleichzeitig ist', beschreibt er den Ansatz der dissonanten Montage.  Solche Verbindungen zu formulieren, dabei spiele in seiner Musik die Harmonik eine zentrale Rolle, die einerseits die Elemente trenne, andererseits die Möglichkeit biete, sie im Verlauf eines Werks prozessual zu verbinden, sei sein Anliegen.  Damit bezieht sich der Komponist auch auf prägende Tendenzen der klassischen Moderne Europas, etwa auf den Surrealismus. ...das Losgerissensein von den eigenen Wurzeln in der Zeit seines Aufenthalts in Kalifornien sowie die Fragen, die die Rückkehr nach Europa aufgeworfen habe, biete die Möglichkeit, Grundsätzliches zu reflektieren. Antworten ahne er allenfalls...  Zur Zeit fühle er sich 'im realen wie im metaphorischen Sinn heimatlos', sagt der Komponist, und fährt fort: 'Die Heimat ist das Suchen.'“  (Th.Janssen, EJZ,12.11.2005)  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Uraufführungen demnächst:

 

  • Von der Liebe zur Linie IV  (Deutsche Erstaufführung) 15.6.2023, Romanischer Sommer Köln, Sara Cubarsi, Barockvioline
  • Mandeville (Uraufführung der Live-Version), 19.6.2023, Musikfest Stuttgart, Paula Skorupa, Heikko Deutschmann, Ensemble Ascolta
  • Neues Werk für Schlagzeug Solo und 12-stimmiges Vokalensemble  2.&3.9.2023, Maschinenraum Talsperre Alpirsbach, Vanessa Porter, Schlagzeug, Arton-Ensemble, Ltg: Florian Benfer, Dramaturgie: Ilka Seifert



Aktuelle Uraufführungen zum Nachhören:


III. Streichquartett

Arditti Quartett Audio


Von der Liebe zur Linie II 

WDR Sinfonieorchester

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Video

 

To speak of

Ensemble Musikfabrik, Ltg: Emilio Pomarico

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